Wissenschaftsbetrug ist keine Seltenheit
Seit vielen Jahrzehnten nehmen die Pharmahersteller einen extremen Einfluss auf das, was an unseren Universitäten im Bereich der Medizin beforscht wird und was nicht. Fast alle Forschungsprojekte werden teilweise oder insgesamt über sog „Drittmittel“ finanziert, d.h. durch Pharmafirmen oder Geräteherstellern. Daraus folgt, dass andere Methoden und auch Krankheitsursachen nicht angemessen beforscht und auch nicht (mehr) gelehrt werden, die z.B. mit nicht patentierbaren Lebensmitteln oder Pflanzen arbeiten, Entgiftung erforschen oder homöopathische Methoden u.a.. Daher fordern wir eine Wissenschafts- und Ausbildungsreform.
Nicht nur im Studium werden Ärzte einseitig informiert, auch die Vielzahl der bunt gedruckten Zeitschriften, die jeder Arzt und jede Ärztin kostenlos und ungefragt erhalten, sorgen dafür, dass Ärzte nur noch das wahrnehmen, was sie wahrnehmen sollen und die Medizin sich immer stärker auf pharmazeutische Präparate fixiert, statt die Krankheitsursachen, die Widerstandskraft der Menschen (Resilienz) und die Stärkung der Selbstheilungskräfte gezielt zu beforschen.
Seit den 1990er Jahren stehen Ärztinnen und Ärzte vor der Herausforderung, dass über das Internet eine Flut an aktuellen Forschungsergebnissen verfügbar ist – es ihnen aber an Zeit und teilweise auch der Fachkenntnis fehlt, um diese Studien selbst auszuwerten. Je mehr Zeitdruck existiert, umso unkritischer werden die Broschüren gelesen und das als wahr angenommen, was dort geschrieben wurde. Unzureichendes Wissen über die Rahmenbedingungen des angeblichen Studienwissens erzeugt bei vielen Ärzten ein für deren Patienten durchaus gefährliches Halbwissen.
Ein weiteres sehr großes Problem ist die oft fehlende wissenschaftliche Qualität
dieser Studien und die Einflussnahme der Hersteller auf Studiendesigns und auch auf Auswertungen sowie publication bias und auch die Abhängigkeit vieler Professoren von „Drittmitteln“, d.h. Pharmageldern zur Finanzierung von Forschung.
Daher ist heute nicht mehr gut, was früher in bester Absicht gut gemeint war und auch Zusammenschlüsse wie die Cochrane Collaboration, die verlässliche Übersichten über die Studienlage veröffentlichen, können sich nicht immer der Einflussnahme von Pharmaindustrie entziehen oder Studienmanipulationen ausreichend nachgehen und diese aufdecken. Vgl. dazu das Bestseller Buch von Prof. Peter Goetzsche, der einer der Mitbegründer der Cochran Collaboration war: Tödliche Medizin und organisiertes Verbrechen, wie BigPharma die Medizin korrumpiert hat, Englisch:
- Goetzsche, P.: Deadly Medicines and Organised Crime: How Big Pharma Has Corrupted Healthcare Paperback – 28 Aug. 2013
Es ist daher absolut notwendig, sehr viel strengere und auch ursachenorientierte Richtlinien für die klinische Forschung zu entwickeln, nach denen geforscht wird und unabhängige Kontrollen und Verstöße dagegen mit hohen Freiheitsstrafen zu ahnden, da sich Milliarden Menschen auf diese Ergebnisse verlassen, s.u.